In der 22. Sitzung der Gemeindevertretung wurde der Rechnungsabschluss 2022 präsentiert. Fraktionsobmann Kuno Sandholzer gab zum Ergebnis des Rechnungsabschlusses folgende Stellungnahme ab:
Geschätzte Mitglieder der Gemeindevertretung,
die Präsentation des Rechnungsabschlusses 2022 fällt in eine interessante und ambivalente Zeit. Wir leben in Österreich, einem Land mit großem Wohlstand. Die Einwohner unseres Landes haben eine hohe Lebenserwartung, das Gesundheitssystem unseres Landes gehört zu den besten der Welt. Aktuell ist die Arbeitslosenrate in Österreich und auch in Vorarlberg auf einem sehr niedrigen Niveau.
Gleichzeitig ist die Inflation in unserem Land so hoch wie schon lange nicht mehr, was vielen Menschen Sorgen bereitet. Auch wenn wir bei uns glücklicherweise in Frieden leben, spüren wir doch den Krieg in der Ukraine, seine Folgen und Auswirkungen auf unser Land, ja auch auf unseren Ort.
Die Hilfsbereitschaft war groß bei uns, und sie muss auch weiterhin groß bleiben. Auch wenn wir alle es hoffen, wird sich die Situation dort nicht so bald beruhigen.
Was hat das mit dem Rechnungsabschluss der Gemeinde zu tun?
Wie jeder einzelne von uns, so spürt auch die Gemeinde all diese Auswirkungen. Wir haben in der Gemeindevertretung gemeinsam Investitionen beschlossen, die für unser Dorf wichtig sind: das Kinderhaus Kreuzfeld, die Renaturierung des Emmebachs, das Betreute Wohnen im Friedrichsfeld, den Nachwuchscampus des SCRA, Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und -leitung. Die Kosten dieser Vorhaben sind ebenso gestiegen wie viele andere Preise.
Dieser Rechnungsabschluss ist in Anbetracht der Begleitumstände sehr gut ausgefallen – vermutlich besser als erwartet. Der Aufwandsdeckungsgrad liegt wie schon im letzten Jahr bei circa 108%, ebenso wurde die operative Gebarung mit fast 3 Millionen Euro im Plus abgerechnet. Bei den geplanten Investitionen gab es Jahresverschiebungen, einige der veranschlagten Kosten werden erst im aktuellen Jahr 2023 fällig werden.
Grundsätzlich positiv ist, dass für die doch großen Investitionen nur 3,4 Millionen Euro an Darlehen aufgenommen werden mussten. Im Budgetvoranschlag rechneten wir noch mit über 10 Millionen Euro. Manche vermutete oder geplante Investition ist nicht eingetreten, aber es konnten vor allem mehr Ausgaben aus dem laufenden Betrieb finanziert werden und brauchten daher keine Fremdmittel.
Viel Geld wurde auch bei unseren Bauvorhaben eingespart. Bei mehreren Teilabschnitten konnte durch den fachlichen Rat unseres Bauamts und die Expertise der ausführenden Firmen das eine und andere Gewerk bei gleicher Qualität zu deutlich günstigerem Preis ausgeführt werden. Der sparsame Umgang mit den Mitteln der Gemeinde zieht sich durch alle Abteilungen der Gemeinde, des Sozialzentrums und auch der Schulen. Ich finde es angebracht, an dieser Stelle unseren Dank für ihre tägliche Arbeit und ihr Bemühen für Altach zum Ausdruck zu bringen.
Die Auswirkungen der Teuerung werden uns in den nächsten Jahren weiter beschäftigen. Im Herbst beginnen die Vorbereitungen für den Voranschlag 2024. Es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, Ideen und Projekte für unseren Ort umzusetzen und gleichzeitig die finanziellen Möglichkeiten im Blick zu haben. Dies kann nur durch konkrete Maßnahmen und Ideen geschehen – schöne Träumereien bringen uns vermutlich nicht weiter.
Ich darf mich an dieser Stelle im Namen der Altacher Volkspartei bei allen bedanken, die sich im Jahr 2022 für unsere Gemeinde eingesetzt haben. Mein besonderer Dank gilt Bürgermeister Markus Giesinger, dem Team der Finanzabteilung unter der Leitung von Martin Amann, und allen Angestellten des Gemeindeamts für die hervorragende Arbeit für unsere Gemeinde.
Ich bedanke mich auch herzlich bei den Kolleginnen und Kollegen in der Gemeindevertretung sowie bei den Mitgliedern der Ausschüsse für ihr Engagement in unserer Gemeinde.